Miscanthus Kurzinfo

miscanthusbestand

 1. Allgemein

Miscanthus x giganteus ist ein ausdauerndes Gras und wird bis zu 4 m hoch. Der Spross stirbt über Winter ab. Es stammt ursprünglich aus Asien (siehe Züchtung). Gefahr der Auswinterung im 1. Jahr nach der Pflanzung.

2. Ansprüche an Standort und Boden

Anbau in den Maisanbauzonen 1 bis 3; bis max. 700 m ü.NN. Lange Vegetationsperioden. Böden mit guter Wasserversorgung, keine Staunässe, keine verdichteten Böden.

3. Fruchtfolge

Nicht nach Grünlandumbruch pflanzen. Dauerkultur, die bis zu 20 Jahre genutzt werden kann.

4. Bodenvorbereitung

Ca. 20 cm tief pflügen, mit der Egge (2x) aufgelaufene Unkräuter bekämpfen. Auch Pflanzung in Frässtreifen möglich.

5. Pflanzung

  • Pflanzung vorgezogener Pflanzen Mitte Mai, 1 Pflanze/m²
  • Auslegen von Rhizomen im Herbst oder Frühjahr, 1-4 Rhizome/m²
  • Reihenabstand an die mechanische Unkrautbekämpfung (Hackgerät) anpassen,
  • Pflanztiefe: 5 cm auf leichten Böden, 1-2 cm auf schweren Böden,
  • Bewässerung bei trockener Witterung bis Setzlinge angewachsen sind

6. Düngungsform in kg/ha

Im ersten Jahr (= Pflanzjahr) keine Düngung (Gefahr der Auswinterung), zweites und folgende Jahre: N=30-50, P2O5=30-50, K2O=50-100, Gülle fördert den Wiederaustrieb, aber Vorsicht mit Gülle über Blätterteppich am Boden.

7. Unkrautbekämpfung

Miscanthus ist im 1. Jahr konkurrenzschwach und bedarf der Unkrautbekämpfung. Unkraut im Keimblattstadium bekämpfen. Striegeln ist in jungen Beständen möglich; vorsichtiges Hacken mit Maishackgeräten. Die chemische Bekämpfung erfolgt nach der Pflanzung. Im Frühjahr des 2. Standjahres - falls nötig - letzte Unkrautbekämpfung durchführen.

8. Krankheiten, Schädlinge

Bisher keine Bedeutung; in den abgereiften Beständen überwintern Nützlinge wie z.B. Marienkäfer und Florfliegen.

9. Ernte

Im 1. Jahr findet keine Ernte statt. Ab dem 2. Jahr wird möglichst spät, jedoch vor dem Wiederaustrieb (März / April) bei Feuchtegehalten unter 20 % geerntet. Das Ernteverfahren muß mit den Abnehmern abgesprochen werden, Häcksel- oder Ballenlinie. Maishäcksler und Quaderballenpressen funktionieren problemlos. Die Erträge liegen je nach Standort bei 15 bis 25 t TM/ha, auf sandigen Standorten bei 8-11 t TM/ha.

10. Verwendung

  • Bauindustrie: Leichtbeton, Putz, Estrich, Dach- und Schüttdämmung, Fenster- und Türrahmen, Dachdeckung

  • Automobilindustrie: Lenkräder, LKW-Leichtbau, Ölbinder

  • Zellstoffindustrie: Papier, Pappe, Verpackungsmaterial

  • Gartenbau: Torfersatz, Einstreu, Blumentöpfe

  • Energie: Verbrennung, Vergasung, Verflüssigung

11. Rodung

  • Nach der Ernte pflügen und Einsaat einer Kunstwiese;
  • Häufiger Schnitt:
  • zweimaliges grubbern im Sommer: